Im Bereich fortschrittlicher technischer Materialien gilt Polyetheretherketon (PEEK) als Maßstab für Hochleistungspolymere – und PEEK-verarbeitete Teile, die aus diesem außergewöhnlichen Material gefertigt werden, sind in Branchen unverzichtbar geworden, in denen Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und Beständigkeit gegenüber extremen Bedingungen nicht verhandelbar sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen oder sogar anderen technischen Polymeren (wie Nylon oder Acetal) bietet PEEK eine unübertroffene Kombination aus thermischer Stabilität, chemischer Beständigkeit, mechanischer Festigkeit und Biokompatibilität. Dadurch eignen sich PEEK-verarbeitete Teile ideal für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, der Medizintechnik, der Öl- und Gasbranche sowie der Elektronikbranche, wo Komponenten hohen Temperaturen, aggressiven Chemikalien, schweren Lasten oder sterilen Umgebungen standhalten müssen. Von präzisionsgefertigten Verbindungselementen für die Luft- und Raumfahrt bis hin zu biokompatiblen medizinischen Implantaten schließen PEEK-verarbeitete Teile die Lücke zwischen Materialwissenschaft und industrieller Nachfrage und liefern Lösungen, die herkömmliche Metalle und Kunststoffe übertreffen. Dieser umfassende Leitfaden untersucht jeden Aspekt von PEEK-verarbeiteten Teilen, von den einzigartigen Eigenschaften von PEEK-Harz bis hin zu Herstellungstechniken, anwendungsspezifischen Designs, Qualitätskontrolle und zukünftigen Trends, und zeigt, warum sie das Material der Wahl für hochmoderne Industrieanwendungen sind.
1. Die Wissenschaft von PEEK: Warum es ein Hochleistungspolymer ist
Um die Überlegenheit von PEEK-verarbeiteten Teilen zu verstehen, ist es wichtig, zunächst die inhärenten Eigenschaften von PEEK-Harz zu verstehen – einem halbkristallinen thermoplastischen Polymer mit einer einzigartigen Molekularstruktur, die ihm außergewöhnliche Leistungsmerkmale verleiht. PEEK wurde in den 1980er Jahren von Victrex PLC entwickelt und hat sich dank seiner Fähigkeit, die Funktionalität in einigen der anspruchsvollsten Umgebungen aufrechtzuerhalten, seitdem zum Goldstandard für Hochleistungspolymere entwickelt.
1.1 Schlüsseleigenschaften von PEEK-Harz: Die Grundlage für Hochleistungsteile
Die Molekülstruktur von PEEK – bestehend aus sich wiederholenden Ether- und Ketongruppen – verleiht ihm eine Reihe von Eigenschaften, die es von den technischen Materialien abheben:
1.1.1 Außergewöhnliche thermische Stabilität
PEEK weist eine bemerkenswerte Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen auf, mit einer Dauergebrauchstemperatur von bis zu 260 °C (500 °F) und einem Schmelzpunkt von etwa 343 °C (650 °F). Dies bedeutet, dass mit PEEK verarbeitete Teile zuverlässig in Umgebungen funktionieren können, in denen herkömmliche Kunststoffe schmelzen, sich verformen oder zersetzen würden – beispielsweise in der Nähe von Flugzeugmotoren, Autoabgassystemen oder Industrieöfen. Selbst bei extremen Temperaturen behält PEEK seine mechanische Festigkeit: Es verliert nur etwa 20 % seiner Zugfestigkeit, wenn es über einen längeren Zeitraum 200 °C (392 °F) ausgesetzt wird, und übertrifft damit Materialien wie Nylon (das bei 100 °C / 212 °F 50 % seiner Festigkeit verliert) oder Aluminium (das bei über 200 °C deutlich erweicht) bei weitem.
Darüber hinaus verfügt PEEK über eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit: Es ist selbstverlöschend (gemäß UL94 V-0-Standards) und gibt bei Feuereinwirkung nur geringe Mengen an Rauch und giftigen Gasen ab. Dadurch eignen sich PEEK-verarbeitete Teile für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, im öffentlichen Verkehr und anderen Anwendungen, bei denen der Brandschutz von entscheidender Bedeutung ist.
1.1.2 Überlegene chemische Beständigkeit
PEEK ist äußerst beständig gegen eine Vielzahl aggressiver Chemikalien, darunter Säuren, Laugen, Lösungsmittel, Öle und Kraftstoffe – selbst bei erhöhten Temperaturen. Im Gegensatz zu Metallen (die korrodieren) oder anderen Kunststoffen (die sich auflösen oder aufquellen), behalten mit PEEK verarbeitete Teile ihre strukturelle Integrität, wenn sie folgenden Einflüssen ausgesetzt werden:
Starke Säuren (z. B. Schwefelsäure, Salzsäure) in Konzentrationen bis zu 50 %.
Starke Alkalien (z. B. Natriumhydroxid) in Konzentrationen bis zu 30 %.
Organische Lösungsmittel (z. B. Aceton, Methanol, Benzin, Kerosin).
Industrieöle und Schmierstoffe (z. B. Motoröl, Hydraulikflüssigkeit).
Diese chemische Beständigkeit macht PEEK-verarbeitete Teile ideal für den Einsatz in Öl- und Gasbohrgeräten (die Rohöl und Bohrflüssigkeiten ausgesetzt sind), chemischen Verarbeitungsanlagen (die korrosiven Reagenzien ausgesetzt sind) und Kraftstoffsystemen für Kraftfahrzeuge (die Benzin- und Ethanolmischungen ausgesetzt sind).
1.1.3 Hohe mechanische Festigkeit und Haltbarkeit
PEEK vereint hohe Zugfestigkeit, Steifigkeit und Schlagfestigkeit – auch bei hohen Temperaturen – und ist damit in vielen Anwendungen eine praktikable Alternative zu Metallen wie Aluminium, Stahl oder Titan. Zu den wichtigsten mechanischen Eigenschaften gehören:
Zugfestigkeit: 90–100 MPa (13.000–14.500 psi) bei Raumtemperatur, vergleichbar mit Aluminium.
Biegemodul: 3,8–4,1 GPa (550.000–595.000 psi) und bietet hervorragende Steifigkeit für Strukturkomponenten.
Schlagfestigkeit: Izod-Kerbschlagfestigkeit von 8–12 kJ/m², wodurch es widerstandsfähig gegen plötzliche Stöße oder Belastungen ist.
Verschleißfestigkeit: PEEK hat niedrige Reibungskoeffizienten (0,3–0,4 gegenüber Stahl) und eine hohe Abriebfestigkeit, insbesondere wenn es mit Verstärkungsmaterialien wie Kohlefaser oder PTFE (Polytetrafluorethylen) gefüllt ist. Dadurch sind PEEK-verarbeitete Teile ideal für Lager, Zahnräder und Gleitkomponenten, die eine lange Lebensdauer ohne Schmierung erfordern.
PEEK weist außerdem eine ausgezeichnete Ermüdungsbeständigkeit auf: Es kann wiederholten zyklischen Belastungen ohne Ausfall standhalten, eine entscheidende Eigenschaft für Komponenten wie Verbindungselemente in der Luft- und Raumfahrt oder Aufhängungsteile für Kraftfahrzeuge, die ständiger Belastung ausgesetzt sind.
1.1.4 Biokompatibilität und Sterilisierbarkeit
Für medizinische Anwendungen ist die Biokompatibilität von PEEK von entscheidender Bedeutung. Es ist von Aufsichtsbehörden wie der FDA (U.S. Food and Drug Administration) und CE (Conformité Européenne) für die Verwendung in implantierbaren medizinischen Geräten zugelassen, da es:
Löst keine Immunantwort aus und verursacht keine Gewebeabstoßung.
Ist resistent gegen Abbau im menschlichen Körper (keine auswaschbaren Giftstoffe).
Kann mit allen gängigen medizinischen Methoden sterilisiert werden, einschließlich Autoklavieren (Dampfsterilisation bei 134 °C / 273 °F), Gammastrahlung und Ethylenoxid (EtO)-Sterilisation.
Dadurch eignen sich PEEK-verarbeitete Teile ideal für orthopädische Implantate (z. B. Wirbelsäulenfusionskäfige, Hüftersatzkomponenten), Zahnimplantate und chirurgische Instrumente – bei denen Biokompatibilität und Sterilität nicht verhandelbar sind.
1.1.5 Elektrische Isolierung
PEEK ist ein ausgezeichneter elektrischer Isolator mit einem Volumenwiderstand von >10¹⁶ Ω·cm und einer Durchschlagsfestigkeit von 25–30 kV/mm. Es behält seine isolierenden Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen und in feuchten Umgebungen bei, wodurch sich mit PEEK verarbeitete Teile für den Einsatz in Elektro- und Elektronikanwendungen eignen – beispielsweise für Hochtemperaturanschlüsse, Leiterplattenkomponenten und Isolierungen für Batterien von Elektrofahrzeugen (EV). Im Gegensatz zu einigen Keramiken (die spröde sind) oder anderen Kunststoffen (die bei hohen Temperaturen ihre Isolationseigenschaften verlieren) kombiniert PEEK elektrische Leistung mit mechanischer Haltbarkeit.
2. Herstellungsprozesse für PEEK-verarbeitete Teile: Präzisionstechnik für extreme Leistung
Die einzigartigen Eigenschaften von PEEK – hoher Schmelzpunkt, hohe Viskosität im geschmolzenen Zustand – erfordern spezielle Herstellungsprozesse, um präzise, hochwertige Teile herzustellen. Die Wahl des Verfahrens hängt von der Komplexität, dem Volumen und den Leistungsanforderungen des Teils ab. Nachfolgend sind die gängigsten Herstellungstechniken für PEEK-verarbeitete Teile aufgeführt:
2.1 Spritzguss: Großserienfertigung komplexer Teile
Spritzguss ist das am weitesten verbreitete Verfahren zur Herstellung großvolumiger PEEK-verarbeiteter Teile mit komplexen Geometrien (z. B. Zahnräder, Steckverbinder, medizinische Komponenten). Der Prozess umfasst:
Materialvorbereitung: PEEK-Harz (oft in Pelletform, manchmal mit Verstärkungen wie Kohlefaser oder Glasfaser gefüllt) wird getrocknet, um Feuchtigkeit zu entfernen (der Feuchtigkeitsgehalt muss <0,02 % betragen, um Blasenbildung oder Rissbildung im Endteil zu verhindern).
Schmelzen und Einspritzen: Das getrocknete Harz wird einer Spritzgussmaschine zugeführt, wo es auf 360–400 °C (680–752 °F) – deutlich über dem Schmelzpunkt von PEEK – erhitzt wird, um ein geschmolzenes Polymer zu bilden. Das geschmolzene PEEK wird dann mit hohem Druck (100–200 MPa/14.500–29.000 psi) in einen präzisionsgefertigten Stahlformhohlraum eingespritzt.
Abkühlen und Entformen: Die Form wird auf 120–180 °C (248–356 °F) abgekühlt, damit das PEEK kristallisieren kann (die teilkristalline Struktur ist entscheidend für die mechanische Festigkeit). Nach dem Abkühlen wird die Form geöffnet und das Teil entnommen.
Nachbearbeitung: Teile können vor der Verwendung einem Beschneiden (um überschüssiges Material zu entfernen), einem Glühen (um innere Spannungen zu reduzieren und die Dimensionsstabilität zu verbessern) oder einer Oberflächenbearbeitung (z. B. Polieren, Beschichten) unterzogen werden.
Spritzguss bietet mehrere Vorteile für PEEK-verarbeitete Teile:
Hohe Präzision: Formen können Teile mit engen Toleranzen (±0,01 mm für kleine Teile) herstellen, was für Luft- und Raumfahrt- oder medizinische Anwendungen von entscheidender Bedeutung ist.
Hohe Stückzahlen: Ideal für die Massenproduktion (mehr als 10.000 Teile) mit gleichbleibender Qualität über alle Chargen hinweg.
Komplexe Geometrien: Kann Teile mit Hinterschneidungen, dünnen Wänden und komplizierten Details herstellen, die mit anderen Verfahren schwer zu erreichen sind.
Allerdings erfordert das Spritzgießen hohe Vorlaufkosten für die Formwerkzeuge (insbesondere für Stahlformen), was es für die Produktion kleiner Stückzahlen weniger wirtschaftlich macht.
2.2 CNC-Bearbeitung: Kleinserienteile mit hoher Präzision
Die CNC-Bearbeitung (Computer Numerical Control) ist das bevorzugte Verfahren für PEEK-verarbeitete Kleinserienteile, Prototypen oder Teile mit komplexen Geometrien, die sich nur schwer spritzgießen lassen (z. B. große Strukturkomponenten, kundenspezifische medizinische Implantate). Bei dem Prozess werden computergesteuerte Maschinen (Fräsmaschinen, Drehmaschinen, Oberfräsen) verwendet, um Material von einem massiven PEEK-Block (bekannt als „Rohling“) zu entfernen, um die gewünschte Form zu erzeugen.
Wichtige Schritte bei der CNC-Bearbeitung von PEEK:
Materialauswahl: Massive PEEK-Rohlinge (erhältlich in Platten, Stäben oder Blöcken) werden basierend auf der Größe und den Anforderungen des Teils ausgewählt – ungefülltes PEEK für den allgemeinen Gebrauch, gefülltes PEEK (Kohlenstofffaser, Glasfaser) für erhöhte Festigkeit.
Programmierung: Ein CAD-Modell (Computer-Aided Design) des Teils wird erstellt, und die CAM-Software (Computer-Aided Manufacturing) generiert einen Werkzeugweg für die CNC-Maschine und spezifiziert Schneidwerkzeuge, Geschwindigkeiten und Vorschübe.
Bearbeitung: Der PEEK-Rohling wird auf dem Arbeitstisch der CNC-Maschine befestigt und die Maschine verwendet spezielle Schneidwerkzeuge (Schnellarbeitsstahl oder Hartmetall), um Material zu entfernen. Der hohe Schmelzpunkt von PEEK erfordert eine sorgfältige Kontrolle der Schnittgeschwindigkeiten (normalerweise 50–150 m/min) und der Vorschübe, um eine Überhitzung zu verhindern (die zu Schmelzen, Verformung oder Werkzeugverschleiß führen kann).
Endbearbeitung: Bearbeitete Teile werden entgratet (um scharfe Kanten zu entfernen), gereinigt und möglicherweise geglüht, um Restspannungen zu reduzieren.
Die CNC-Bearbeitung bietet mehrere Vorteile für PEEK-verarbeitete Teile:
Geringe Vorabkosten: Keine Formwerkzeuge erforderlich, daher ideal für Prototypen oder kleine Chargen (1–1.000 Teile).
Hohe Flexibilität: Einfache Anpassung an Designänderungen – einfach das CAD/CAM-Programm aktualisieren, keine Notwendigkeit, Formen zu ändern.
Enge Toleranzen: Erreicht enge Toleranzen von nur ±0,005 mm und eignet sich für Präzisionskomponenten wie Luft- und Raumfahrtsensoren oder medizinische Instrumente.
Die Haupteinschränkung der CNC-Bearbeitung ist der Materialabfall – bei komplexen Teilen können bis zu 70 % des PEEK-Rohlings entfernt werden – was die Herstellung pro Teil teurer macht als das Spritzgießen bei großen Stückzahlen.
2.3 Additive Fertigung (3D-Druck): Kundenspezifische, komplexe Prototypen und Teile
Die additive Fertigung (AM) oder 3D-Druck hat sich zu einem revolutionären Verfahren zur Herstellung kundenspezifischer PEEK-verarbeiteter Teile entwickelt – insbesondere Prototypen, Kleinserienkomponenten oder Teile mit komplexen inneren Strukturen (z. B. Gitterstrukturen für medizinische Implantate, leichte Luft- und Raumfahrtkomponenten). Der gebräuchlichste AM-Prozess für PEEK ist die Fused Filament Fabrication (FFF) (auch bekannt als Fused Deposition Modeling, FDM), die Folgendes umfasst:
Materialvorbereitung: PEEK-Filament (1,75 mm oder 2,85 mm Durchmesser) wird getrocknet, um Feuchtigkeit zu entfernen (entscheidend für die Vermeidung von Schichthaftungsproblemen).
3D-Druck: Das Filament wird einem beheizten Extruder (360–400 °C) eines FFF-3D-Druckers zugeführt, wo es geschmolzen und Schicht für Schicht auf einer beheizten Bauplatte (120–180 °C) abgelegt wird. Der Drucker folgt einem CAD-generierten Modell, um das Teil zu bauen, wobei jede Schicht mit der vorherigen verbunden wird.
Nachbearbeitung: Gedruckte Teile werden von der Bauplatte entfernt, gereinigt und können einem Glühen (zur Verbesserung der Kristallinität und mechanischen Festigkeit), einer Entfernung der Stützstruktur (wenn das Teil Überhänge aufweist) oder einer Oberflächenbearbeitung (z. B. Schleifen, Polieren) unterzogen werden.
Die additive Fertigung bietet einzigartige Vorteile für PEEK-verarbeitete Teile:
Gestaltungsfreiheit: Kann Teile mit komplexen Geometrien (z. B. interne Kanäle, Gitterstrukturen) herstellen, die mit Spritzguss oder CNC-Bearbeitung nicht zu erreichen sind.
Individualisierung: Ideal für Einzelstücke oder personalisierte Komponenten – z. B. passgenaue medizinische Implantate, die auf die Anatomie eines Patienten zugeschnitten sind.
Rapid Prototyping: Reduziert die Zeit für die Erstellung von Prototypen von Wochen (beim Spritzguss) auf Tage und beschleunigt so die Produktentwicklung.
Allerdings haben 3D-gedruckte PEEK-Teile typischerweise eine geringere mechanische Festigkeit als spritzgegossene oder maschinell bearbeitete Teile (aufgrund von Schichthaftungsproblemen) und erfordern spezielle Drucker (die für hohe Temperaturen geeignet sind) und Nachbearbeitung, um die Leistungsanforderungen zu erfüllen.
2.4 Formpressen: Große, dickwandige Teile
Formpressen wird zur Herstellung großer, dickwandiger PEEK-verarbeiteter Teile (z. B. Industrieventile, große Zahnräder oder Strukturkomponenten) verwendet, die für das Spritzgießen zu groß oder für die maschinelle Bearbeitung zu teuer sind. Der Prozess umfasst:
Materialvorbereitung: PEEK-Harz (häufig in Pulver- oder Granulatform) wird in einen beheizten Formhohlraum (180–220 °C) gegeben.
Kompression und Erwärmung: Die Form wird geschlossen und Druck (10–50 MPa/1.450–7.250 psi) auf das Harz ausgeübt. Anschließend wird die Form auf 360–400 °C erhitzt, um das PEEK zu schmelzen und auszuhärten.
Abkühlen und Entformen: Die Form wird auf 120–180 °C abgekühlt und das Teil wird entformt. Möglicherweise ist eine Nachbearbeitung (Beschneiden, Glühen) erforderlich.
Formpressen ist für große Teile kostengünstig und ermöglicht eine hohe Verstärkung (z. B. 60 % Kohlefaserfüllung) zur Erhöhung der Festigkeit, hat jedoch längere Zykluszeiten als Spritzguss und ist für komplexe Geometrien weniger geeignet.
3. Arten von PEEK-verarbeiteten Teilen: Zugeschnitten auf branchenspezifische Anforderungen
PEEK-verarbeitete Teile sind in einer Vielzahl von Typen erhältlich, die jeweils auf die besonderen Anforderungen bestimmter Branchen zugeschnitten sind. Nachfolgend finden Sie die häufigsten Kategorien, geordnet nach Anwendungssektor:
3.1 Verarbeitete PEEK-Teile für Luft- und Raumfahrt und Luftfahrt
Die Luft- und Raumfahrtindustrie verlangt Komponenten, die leicht, hochfest und beständig gegen extreme Temperaturen und Chemikalien sind – PEEK-verarbeitete Teile sind daher die ideale Wahl. Zu den gängigen Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt gehören:
Befestigungselemente: PEEK-Schrauben, -Muttern und -Unterlegscheiben ersetzen Metallbefestigungen im Flugzeuginnenraum (z. B. Kabinenverkleidungen, Sitze) und im Motorraum. PEEK-Befestigungselemente reduzieren das Gewicht (um bis zu 50 % im Vergleich zu Aluminium) und halten gleichzeitig Temperaturen von bis zu 260 °C stand.
Lager und Buchsen: PEEK-Lager (oft mit PTFE gefüllt für geringe Reibung) werden in Fahrwerken, Triebwerkslüftern und Steuerungssystemen verwendet. Sie arbeiten ohne Schmierung (kritisch für die Luft- und Raumfahrt, wo Schmiermittellecks zu Ausfällen führen können) und widerstehen dem Verschleiß durch Staub, Schmutz und extreme Temperaturen.
Elektrische Komponenten: PEEK-Steckverbinder, Isolatoren und Leiterplattenträger werden in Avioniksystemen (z. B. Navigations- und Kommunikationsgeräten) verwendet. Sie halten die elektrische Isolierung bei hohen Temperaturen aufrecht und widerstehen der Einwirkung von Kerosin und Hydraulikflüssigkeiten.
Strukturbauteile: PEEK-Verbundteile (gefüllt mit Kohlefaser) werden in leichten Strukturbauteilen wie Winglets, Motorverkleidungen und Innenverkleidungen verwendet. Diese Teile bieten ein hohes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht und senken so den Treibstoffverbrauch von Flugzeugen.
Verarbeitete PEEK-Teile für die Luft- und Raumfahrt müssen strenge Industriestandards erfüllen (z. B. ASTM D4802 für PEEK-Harz, AS9100 für Qualitätsmanagement), um Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
3.2 Verarbeitete PEEK-Teile für Medizin und Gesundheitswesen
Die Biokompatibilität, Sterilisierbarkeit und mechanische Festigkeit von PEEK machen es zu einem führenden Material für medizinische Geräte. Zu den gängigen medizinischen Anwendungen gehören:
Orthopädische Implantate: PEEK-Wirbelsäulenfusionskäfige, Hüftschaleneinlagen und Knieersatzkomponenten werden verwendet, um beschädigtes Knochen- oder Gelenkgewebe zu ersetzen. Der Elastizitätsmodul von PEEK (3,8 GPa) ähnelt dem des menschlichen Knochens (2–30 GPa), wodurch die Stressabschirmung verringert wird (ein häufiges Problem bei Metallimplantaten, das zu Knochenverlust führen kann).
Zahnimplantate: Zahnkronen, Brücken und Implantatabutments aus PEEK bieten eine biokompatible Alternative zu Metall oder Keramik. Sie sind leicht, ästhetisch (können farblich an die natürlichen Zähne angepasst werden) und verschleißfest durch Kauen.
Chirurgische Instrumente: PEEK-Zangen, -Scheren und -Retraktoren werden bei minimalinvasiven Operationen verwendet. Sie sind leicht (verringert die Ermüdung des Chirurgen), sterilisierbar und beständig gegen Korrosion durch medizinische Desinfektionsmittel.
Gehäuse für medizinische Geräte: PEEK-Gehäuse für Diagnosegeräte (z. B. MRT-Geräte, Ultraschallsonden) und chirurgische Roboter sind beständig gegen Sterilisationsprozesse und bewahren die strukturelle Integrität in klinischen Umgebungen.
Verarbeitete medizinische PEEK-Teile müssen strenge behördliche Anforderungen erfüllen (z. B. FDA 21 CFR Part 820, ISO 13485) und strengen Tests auf Biokompatibilität, Sterilität und mechanische Leistung unterzogen werden.
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